Produkttypen

Erweiterung

Polyamid PA

  Material Polyamid
  Kurzbezeichnung PA
     
  Gefügestruktur teilkristallin
  Dichte 1,14 g/cm³
  Thermische, optische, mechanische Eigenschaften Im Feuchtegleichgewicht (2-3%) sehr zäh. In trockenem Zustand spröde. Hart, steif, abriebfest, günstiges Gleitverhalten. Gut einfärbbar, gesundheitlich unbedenklich. Klebbar.
  Chemische Eigenschaften  
  beständig gegen Öle, Benzin, Benzol, Laugen, Lösemittel, Chlorkohlenwasserstoffe, Ester, Ketone
  nicht beständig gegen Ozon, Salzsäure, Schwefelsäure, Wasserstoffperoxid
  Materialerkennung PA ist enflammbar, es brennt nach Entfernung der Zündquelle weiter, tropft blasig, zieht Fäden. Flamme blau mit gelbem Rand. Geruch nach verbranntem Horn.
  Zylindertemperaturen PA 6
  Flansch 60-90°C/70°C
  MH1 230-240°C/240°C
  MH2 230-240°C/240°C
  MH3 240-250°C/250°C
  MH4 240-250°C/250°C
  DH 220-260°C/240°C
  Zylindertemperaturen PA 66
  Flansch 60-90°C/80°C
  MH1 260-290°C/280°C
  MH2 260-290°C/280°C
  MH3 280-290°C/290°C
  MH4 280-290°C/290°C
  DH 280-290°C/290°C
  Schmelzetemperatur PA 6 240-250°C
  Schmelzetemperatur PA 66 270-290°C
  Zylinder - Absenktemperatur PA 6 220°C
  Zylinder - Absenktemperatur PA66 250°C
  Einspritzdruck 1000-1600 bar, bei dünnwandigen Teilen mit grossem Fliessweg (zB Kabelbinder) bis 1800 bar
  Nachdruckhöhe und Nachdruckzeit Normalerweise ca. 50% des sich ergebenden Spritzdrucks. Da der Werkstoff relativ schnell erstarrt, sind kurze  Nachdruckzeiten ausreichend. Durch abklingenden Nachdruck können die Spannungen im Teil verringert werden.
  Staudruck Sehr exakt einstellen. 20-80 bar, da zu hoher Staudruck ungleichmässiges Plastifizieren zur Folge hat.
  Einspritzgeschwindigkeit Relativ schnell einspritzen. Für Entlüftung am Werkzeug sorgen da sonst Verbrennungen am Formteil auftreten können.
  Schneckendrehzahl Hohe Schneckendrehzahl ist möglich bis 1 m/s Umfangsgeschwindigkeit, jedoch ist es besser, die Schneckendrehzahl so langsam einzustellen, dass der Plastifiziervorgang kurz vor Ablauf der Abkühlzeit beendet wird. Das erforderliche Schneckendrehmoment ist niedrig
  Empfohlener min. und max. Dosierweg 0,5 - 3,5 D Dosierweg
  Restmassepolster Geringes Polster (2-6mm) je nach Dosierweg und Schneckendurchmesser
  Vortrocknen Polyamide sind hygroskopisch, deshalb in feuchtigkeitsundurchlässigen Behältern lagern. Einfülltrichter verschliessen! Bei Feuchtigkeitsgehalt von über 0,25% sind Verarbeitungsschwierigkeiten zu erwarten. Direkt vom Kanister verarbeiten, sonst 4 Stunden bei 80°C vortrocknen.
  Wiederverarbeitung Dem Originalwerkstoff kann 10% Regranulat beigegeben werden
  Schwindung PA6 0,7-2,0%; mit 30% GF: 0,3-0,8%
  Schwindung PA66 0,7-2,0%; mit 30% GF: 0,4-0,7%
    Teile mit Gebrauchstemperaturen über 60°C sollen getempert werden. Durch das Tempern wird die Nachschwindung geringer, d.h die Teile sind maßhaltiger und spannungsärmer. Konditionieren mit Wasserdamp ist am besten. Artikel aus Polyamid können mit Lötwasser auf Spannungen geprüft werden.
  Anspritzen der Teile Mögliche Angussarten: Punktanguss, Tunnelanguss, Filmanguss, Stangenanguss. Zu empfehlen sind Sacklöcher bzw. Fanglöcher für kalte Pfropfen. PA ist auch über Heißkanal zu verarbeiten. Da die Schmelze innerhalb eines engen Temperaturbereiches erstarrt, ist ein Heißkanal mit exakter Temperaturführung erforderlich.
  Abstellen der Maschine Es braucht kein anderer Werkstoff nachgefahren werden.Verweilzeit der Masse im Zylinder bis 20 min. möglich, dann thermische Schädigung der Masse.
  Zylinderausrüstung Serienschnecke, offene Düse, Rückstromsperre
Für glasfaserverstärkte Werkstoffe ist eine verschleissfeste Zylinderausrüstung erforderlich
    *) Das Einzugsverhalten wird am stärksten durch die Temperaturen am Flansch und der Zone MH1 beeinflusst. Durch Anheben dieser Temperaturen wird das Einzugsverhalten gleichmässiger